Laienpflege ➽ Definition, Bedeutung, Geldleistungen

Laienpflege bedeutet die Unterstützung von pflegebedürftigen Personen durch nicht-professionelle Pflegepersonen, wie zum Beispiel Familienmitglieder oder Freunde. Diese Form der Pflege ist häufig eine Alternative zu professioneller Pflege, wenn die Pflegebedürftigen in ihrer häuslichen Umgebung bleiben möchten.

Bedeutung & Aufgaben der Laienpflege

Rund 50 % aller Pflegebedürftigen wird in der Regel allein durch Angehörige im häuslichen Umfeld versorgt. Die sogenannte Laienpflege ist damit ein bedeutender Baustein in der Pflege.

Laienpflege kann verschiedene Aufgaben des täglichen Lebens umfassen, wie zum Beispiel die Unterstützung bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden, beim Essen und Trinken, bei der Medikamenteneinnahme oder einfach nur beim Einkaufen bzw. bei Arztbesuchen.

Für Personen, welche die Laienpflege übernehmen, gibt es verschiedene Unterstützungsangebote, wie zum Beispiel Schulungen und Beratungen sowie finanzielle Leistungen durch die gesetzliche Pflegeversicherung.

Laienpflege in der gesetzlichen Pflegeversicherung

Bezahlung Laienpflege ➽ Was zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung?

Im Unterschied zur Pflege zu Hause durch eine professionelle Pflege wie z.B. durch einen ambulanten Pflegedienst zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung bei Laienpflege weniger als 50 % (siehe Tabelle).

Laienpflege = Häusliche Pflege durch Angehörige, Bekannte, Freunde etc.

Häusliche / ambulante Pflege Vollstationäre Pflege
Durch Angehörige /
Bekannte
Durch den ambulanten Dienst
oder teilstationäre Pflege
Pflegegrad 1 0 € * 0 € * 125 €
Pflegegrad 2 331,80 € * 760,20 € * 770 €
Pflegegrad 3 572,25 € * 1431,15 € * 1262 €
Pflegegrad 4 764,40 € * 1777,65 € * 1775 €
Pflegegrad 5 946,05 € * 2199,75 € * 2005 €
Entlastungsbetrag * bis 125 € monatlich zusätzlich bei häuslicher / ambulanter Pflege
Häusliche / ambulante
Pflege durch:
Vollstationäre
Pflege
Laien Pflegedienst
Grad 1 0€ * 0€ * 125 €
Grad 2 331,80 € * 760,20 € * 770 €
Grad 3 572,25 € * 1431,15 € * 1262 €
Grad 4 764,40 € * 1777,65 € * 1775 €
Grad 5 946,05 € * 2199,75 € * 2005 €
Entlastungs-
betrag
* bis zu 125 € monatlich zusätzlich
bei häuslicher / ambulanter Pflege

Das Pflegegeld aus der gesetzlichen Pflegeversicherung steht der pflegebedürftigen Person zur freien Verfügung. Es kann beispielsweise dazu verwendet werden, diejenige Person zu unterstützen, die sich um die Pflege kümmert, da sie möglicherweise ihren Beruf aufgrund der Pflegeaufgaben nicht oder nur begrenzt ausüben kann.

Laienpflege in der Pflegezusatzversicherung

Die wohl am häufigsten abgeschlossene Form der Pflegezusatzversicherung ist das Pflegetagegeld, gefolgt von der Pflegerente und der Pflege Bahr Versicherung. Egal für welche Form der Absicherung Sie sich entscheiden, das vereinbarte Pflegegeld wird bei fast allen Anbietern zur freien Verwendung an die versicherte Person ausgezahlt und kann so auch für die Bezahlung einer Laienpflege verwendet werden.

Ausnahme: Pflegekostenversicherung

Die Pflegekostenversicherung beteiligt sich anteilig an den tatsächlich entstehenden Pflegekosten. Die Erstattung erfolgt immer gegen Nachweis der Kosten (Rechnungsnachweis), es wird also kein pauschaler Betrag ausgezahlt.

Jetzt die Anbieter einer Pflegezusatz­versicherung vergleichen!

Hinweis: Im Vergleichsergebnis haben Sie bei jedem Tarif über den Button „Tarif anpassen“ die Möglichkeit diesen individuell zu verändern.

Vor- und Nachteile der Laienpflege

Vorteile:

  • Der Pflegebedürftige wird von Personen versorgt, welche er schon lange kennt.
  • Nahe Angehörige kennen die Wünsche und Bedürfnisse.
  • Die Pflege kann in den eigenen 4 Wänden erfolgen, wo sich die Person auskennt.
  • Der Tagesablauf kann bei häuslicher Pflege individueller gestaltet werden.
  • Kein Termindruck oder Zeitvorgaben

Nachteile:

  • Geringere gesetzliche Leistungen im Vergleich zur professionellen Pflege
  • Doppelbelastung für den Pflegenden (Beruf + Pflege) und das meist über Jahre
  • Eventuelle finanzielle Einbußen durch Kürzung der Arbeitszeit
  • Fehlende fachliche Qualifikation z. B. bei medizinisch notwendiger Behandlungspflege
  • Ein eventuell notwendiger Wohnungsumbau kann mit erheblichen Kosten verbunden sein.

Weitere wichtige Informationen zum Thema Pflege

Ehegattenunterhalt

Unterhaltspflicht

Wenn der Ehepartner für die Pflegeheimkosten zu Kasse gebeten wird!

Durchschnittliches Pflegerisiko

Statistik

Private Absicherung ist wichtig! Bereits heute werden jeder zweite Mann und drei von vier Frauen im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig. Die durchschnittliche Pflegedauer beträgt 7,2 Jahre.

Gesetzliche Pflegeversicherung

Pflichtversicherung

Leistungsübersicht der gesetzlichen Pflegeversicherung in den Pflegegraden 1-5.

Checkliste Pflegezusatz

Wichtig!

Worauf Sie beim Abschluss einer Pflegezusatzversicherung achten sollten.

Krankheitsfilter

Vorerkrankungen

Bei welcher Gesellschaft können Sie trotz Vorerkrankung versichert werden.
.

Durchschnittliche Pflegekosten

Pflegekosten

So viel muss ein Bewohner durchschnittlich im Pflegeheim zahlen.

Formen & Absicherungsvarianten

Formen & Absicherungsvarianten

Pflegezusatzversicherung

Pflegetagegeldversicherung           • Pflege Bahr Versicherung

Pflegerentenversicherung               • Pflegekostenversicherung